DSC06978Die Messung der Längenänderungen wurde schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts systematisch durchgeführt, um die Reaktion der Gletscher auf den Klimawandel zu untersuchen und so auch Aufschlüsse über den Klimawandel selbst zu gewinnen (http://www.alpenverein.at/portal/museum-kultur/gletschermessdienst/index.php). Damit zählen die Längenänderungen zu den längsten glaziologischen Zeitreihen. Zur Erinnerungen: Instrumentelle Aufzeichnungen des Klimas sind nur etwa 100 Jahre älter (link www.zamg.ac.at\HISTALP). Erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts hat die von Penck aufgestellte These der Eiszeiten breite Anerkennung gefunden: Penck wies nach, daß die Gletscher der Alpen in den so genannten Eiszeiten weit größer als heute waren, in dem er Spuren der Vereisung (z.B. Moränen, Gletscherschliffe, Gletschermühlen und erratische Blöcke, Erklärungen: http://www.swisseduc.ch/glaciers/glossary/index-de.html) im Alpenvorland kartierte und miteinander in Zusammenhang setzte. Dies war der erste Schritt zum heutigen Verständnis des Klimas als Schwankung um einen Mittelwert an einem Ort, der langfristigen Trends unterworfen ist.

Der Jamtalferner zeigt wie alle österreichischen Gletscher seit der kleinen Eiszeit einen Längenrückgang. Österreichweit gab es zwei Vorstoßperioden, um 1920 und um 1980. In den letzten beiden Jahrzehnten stiegen die Rückzugsraten an.

laengen

Die Längenänderungen aller weltweit gemessenen Gletscher werden vom World Glacier Monitoring Service zusammengefasst und können im Datenbrowser des WGMS bzw. mit der Handy-App abgerufen werden.

Datenbrowser des World Glacier Monitoring Service WGMS:
http://wgms.ch/fogbrowser/

wgms Gletscher App:
iOS: https://itunes.apple.com/us/app/wgms-glacier/id1055588979?mt=8
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.wgms.glacierapp

(Gletschermessdienst ÖAV)

Daten: Fischer, Andrea; Patzelt, Gernot; Kinzl, Hans (2013): Length changes of Austrian glaciers 1969-2014.